Das Internet birgt unzählige wertvolle Contentquellen. Es gibt kaum eine Information, die nicht an irgendeiner Stelle schon einmal geflossen wäre. Diese Inhalte zu finden, zu bündeln und in einen neuen Kontext zu bringen, ist jedoch eine Herausforderung. Auf der anderen Seite: Aus einem guten Thema kann eine ausgesprochen wertvolle Geschichte werden, wenn der Autor gezielt auf diesen Content zurückgreift und ihn sinnvoll einbindet. Kuratieren heißt das Zauberwort. Eine ganze Reihe von Online-Werkzeugen macht dies möglich.
Aggregieren oder Kuratieren
Im Gegensatz zum Aggregieren, dem automatischen Sammeln und ausspielen von Nachrichten nach Interessenlagen, geht es beim Kuratieren um die manuelle Arbeit: Suchen, Sammeln und Einbinden in einen Kontext. Eine Leistung also, die einige journalistische Erfahrung erfordert. Auswählen, prüfen, aufbereiten, Quellen vergleichen, bewerten, einordnen, logisch und nachvollziehbar einbinden – das will gelernt sein.
Kurationsdienste sind Storify, Bag The Web, Bundlr oder Paper.li (dies z. B. bringt Twitter-Nachrichten in ein Tageszeitungslayout). Auch Pinterest oder Scoop.it werden dazu gezählt, sind jedoch für das Geschichten erzählen weniger geeignet.
Storify ermöglicht Stories mit externem Content zu erstellen. Ganz gleich ob Bilder, Filme, Texte oder Audiodateien, der Autor kann alles in seine Geschichte einweben. Das können sein: Tweets, Facebook-Status-Updates, YouTube-Videos, SoundCloud-Audioaufnahmen, Flickr-Fotos oder Google-Suchergebnisse. Der Fantasie, oder besser gesagt der Recherche, sind keine Grenzen gesetzt.
Klasse statt (Informations)Masse und Orientierung in der Informationsflut – mit Storiry ist das möglich. Die eingebundenen Inhalte können als weiterführendes Informationsangebot dienen, als Beleg der getätigten Aussage, als Kontrapunkt, den es zu diskutieren gilt oder als Zitat einer Person.
Es gibt’s viele Möglichkeiten:
- Diskussionen im Social Web exemplarisch abbilden oder beleghaft in eine Geschichte einbetten.
- Frage-Antwort-Formen
- Zusammenstellen von Posts in Form einer Unterhaltung zwischen bestimmten Personen.
- Social-Media-Posts einer Person zu Reportagen zusammenfassen.
- Vergleiche von Produkten oder Dienstleistungen
- Multimediale Präsentationen
- Rankings
- Breaking News, wenn zu einem sehr frühen Zeitpunkt zum Beispiel Augenzeugenberichte in den Sozialen Medien auftauchen.
- Bündeln von Inhalten aus bestimmten Orten , da auch eine geobasierte Suche möglich ist.
Wege zur Verbreitung
Der Verfasser kann seine Geschichte auf der Plattform selbst veröffentlichen, aber auch in beliebige Websites einbinden. Die Verbreitung innerhalb des Netzwerks selbst ist in ihrer Quantität allerdings nicht zu vergleichen ist mit Facebook und Co. Doch die Qualität kann durchaus überzeugen. Laut Mediadaten sind in Storify vorwiegend Journalisten unterwegs. Diese können wichtige Meinungsmultiplikatoren sein. So können gut gesetzte Themen und sorgfältig recherchierte und zusammengestellte Geschichten ihre Wirkung entfalten.
Zudem lassen sich die Storys per Frame in eigene Portale einbinden und als Link in fast allen sozialen Netzwerken verbreiten. Der Nachteil an dieser Stelle: Die Geschichte wird im Frame nicht in beliebiger Länge angezeigt, sondern seitenweise. Die Aufforderung zum Weiterklicken auf die Folgeseite ist nicht besonders deutlich und kann leicht übersehen werden.