Einflussfaktoren und Auswirkungen auf die PR

Von einer Auskunftsstelle für Journalisten, über Unterstützung des Marketings bis hin zu Kommunikationssteuerung und Imagebildung – die Vorstellungen über die Funktion und Aufgaben der Public Relations waren und sind vielfältig. Ist es für die einen, die reine Pressearbeit, so verstehen andere darunter eine vielseitige, umfassende Öffentlichkeitsarbeit. Doch eines ist klar, die Arbeit hat sich unter dem Einfluss des Web 2.0 entscheidend geändert. Welche Bedeutung das für den Kommunikationsprozess und am Ende für die PR hat, soll hier in Stichworten skizziert werden.

Besonderheiten des Web 2.0 (Soziale Medien, Blogs, Foren usw.)

  • Eröffnet neue Kommunikationswege
  • Eröffnet Möglichkeiten zur massenhaften Verbreitung von Informationen für jeden.
  • Multimediale Möglichkeiten: Foto, Text, Ton, Film
  • Dialoge und Interaktion sind möglich.
  • Aktualität: Informationen verbreiten sich blitzschnell
  • Viralität: Informationen können sich epedemisch verbreiten
  • Es gibt eine Masse an (konkurrierenden) Informationen
  • Relative Anonymität
  • Hohe Messbarkeit der Aktionen und Interaktionen
  • Noch nie war die Kommunikation so leicht auf quantitativer Basis messbar
  • Bei mobilen Empfangsgeräten: Relative Unabhängigkeit von Ort und Zeit
Folgen beim Botschaftsempfänger
  • Wird selbst zum Kommunikator und kann Informationen massenhaft verbreiten
  • Menschen gelangen an alle Information, die sie haben wollen
  • Sie haben die Informationen immer und überall verfügbar
  • Sie werden überflutet mit Informationen
  • Sie müssen entscheiden, was sie (in ihrer knappen Zeit) rezipieren wollen.
  • Die Informationen sind meist nicht „professionell“ aufbereitet, geprüft und selektiert (Der Empfänger bekommt das Gefühl, nicht mehr den „Überblick“ zu haben)
  • Das Misstrauen wächst. Das Kuriose: auch, teils sogar insbesondere, gegenüber traditionellen Medien.
  • Die Verarbeitung der Informationen wird zu einem anspruchsvollen Prozess.
  • Kritische Haltung: Ich glaube nur noch, was ich selbst recherchiert habe oder was mein Bekannter, der sich sehr gut damit auskennt, sagt usw.
  • Menschen werden zunehmend sensibler gegenüber werblichen Aussagen.
  • Tendenz zu Überreaktionen
  • Veränderter den Ton der Kommunikation
  • Das (gratis) vorhandene Angebot wird größer, die Anspruchshaltung steigt, die Bereitschaft für etwas zu bezahlen sinkt. (Wertschätzung)
    (Zu beachten in der Online-PR)
Folgen für die traditionellen Medien
  • Sie müssen schneller recherchieren und produzieren.
  • Müssen immer häufiger multimediale Inhalte produzieren.
  • Erhalten immer mehr Konkurrenz durch Onlinemedien.
  • Konkurrenz vonseiten (ungeschulter) Blogger und Influencer in den Sozialen Medien.
  • Geraten zunehmen unter wirtschaftlichen Druck (Personaldecke wird dünner).
  • Verlieren ihre sogenannte “Gatekeeperfunktion”
  • Erhalten neue Chancen auf Aufgaben durch die sogenannte “Gatewachterfunktion”.
  • Stärkerer Kampf um Auflagen (bzw. Einschaltquoten oder Kontakte), Publikumsgunst und Glaubwürdigkeit
    (Zu beachten in der klassischen PR)
Folgen und Bedeutung für Kommunikationsbeauftragte
Bei traditioneller PR
  • An traditionellen Medien geht (noch) kein Weg vorbei.
  • Pressemeldungen erhalten stärkeres Gewicht.
  • Presseinformationen im Web gelangen nicht mehr nur an Journalisten.
  • Pressemeldungen sind meist willkommener als Pressekonferenzen (Pressereisen).
  • Die Arbeit wird multimedialer
  • Argumente, Hintergründe usw. müssen schnell greifbar sein.
Bei Online-PR
  • Auch hier: Die Arbeit wird multimedialer.
  • Umdenken: Neues Themensetting für Soziale Medien (Was findet „Gehör“?)
  • Die Notwendigkeit, Aufmerksamkeit zu erregen und erhalten wird größer.
  • Soziale Medien als Chance für Themen, die nicht als Pressethemen geeignet sind.
  • Soziale Medien als Barometer für Meinungen und Image.
  • Rückmeldungen in den Sozialen Medien liefern wichtige Hinweise für Produktentwicklung, Qualitätsmanagement, Werbestrategien usw.
  • Die Kommunikation kann nicht mehr gesteuert werden.
  • Die Rollen verschwimmen: Der Journalist kann auch als Blogger und in den Sozialen Medien aktiv sein, der Social-Media Abonnent kann ein Journalist oder Blogger sein. (Influencer).
  • Bedeutung von Blogger-Relations/Influencer-Relations wächst.
  • Informationen müssen sehr schnell veröffentlicht werden.
  • Ständige Bereitschaft zum Dialog ist erforderlich (die Kommunikation wird individueller).
  • Gefahr von Konfrontationen, Gegenbewegungen, Shitstorms.
  • Wissen über Brisanz der Themen muss vorhanden sein (welche Themen sind gefährlich?).
  • Argumente und Hintergründe usw. müssen schnell greifbar sein.
  • Die Kommunikation muss ständig beobachtet werden!
Beides
  • Der Anspruch an die Kompetenz der Kommunikationsbeauftragten wächst enorm!

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