Das Web ist voll davon und täglich entstehen Millionen neue Inhalte: User-generated-Content (USG) sind Medieninhalte, die nicht vom Anbieter eines Webangebots, sondern von dessen Nutzern erstellt werden. Dazu gehören Texte, Bilder, Filme und auch Tondokumente. Für Marketing und auch für die PR tut sich hier eine riesige, nicht enden wollende Quelle an wertvollen Inhalten auf, die nicht extra selbst produziert werden müssen und die die eigene Content-Strategie sinnvoll unterstützen können. Dies soll hier anhand einiger Beispiele aus unserer Praxis erklärt werden.
Die Inhalte erscheinen in den Sozialen Medien, in Blogs, auf Bewertungsplattformen oder in gemeinschaftlich erstellten Online-Enzyklopädien. Die Menschen berichten dort von ihren Erlebnissen, tauschen Erfahrungen und Wissen aus. Wer im Web unterwegs ist, begegnet ihnen unentwegt.
Die Idee ist nicht neu. Schon seit vielen Jahrzehnten machen sich die klassischen Medien das Prinzip zunutze. Sie bilden Leserbriefe in Zeitungen ab, senden telefonische Höreranfragen im Radio, oder binden Ergebnisse beispielsweise einer Fotoaktion, in ihre Redaktionsplanung mit ein.
Die Umkehr der eingleisigen Sender-Empfänger-Kommunikation hatte für sie schon immer ganz bestimmte Vorteile. So erhalten sie wertvolle Inhalte, eröffnen neue Perspektiven und erhalten fast nebenbei wichtige Informationen über ihre Rezipienten. Für die beteiligten Leser und Hörer ist die Präsentation eine Art Gratifikation.
Onlinemedien nutzen USG schon lange
Heute gehört die Einbindung von Tweets zum täglichen Repertoire von Onlinezeitungen. Meist werden sie wie Zitate oder Belege in der eigenen Berichterstattung genutzt. Fernsehsender zeigen Bilder und kleine Filmsequenzen. Radiomoderatoren lesen Kommentare aus den Sozialen Medien vor. Dies sollten sich Marketing und PR zum Vorbild nehmen, denn eine Marke kann davon sehr profitieren.
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USG ist authentisch und glaubwürdig. Richtig eingebunden, unterstreicht er die Wirkung der Marken-Botschaften. Handelt es sich um Fachartikel oder Online-Enzyklopädien, so führt das Unternehmen dem Kunden wertvolle weiterführende Informationen zu, die zudem auch die eigene Kompetenz unterstreichen. UGC hilft, die Aufmerksamkeit zu erhöhen, Kunden zu binden und das Image zu verbessern. Durch Einbezug der Nutzer entsteht eine stärkere Identifikation mit dem Unternehmen. Diese Art von Content unterstützt sogar die Suchmaschine-Optimierung (SEO) einer Website. Denn multimediale Inhalte und Social Signals bringen eine Seite im Ranking weiter nach oben. Das kann helfen, Marken bekannter zu machen. Und: Es handelt sich um kostengünstigen Content!
USG in den Sozialen Medien
„Kuratieren“ heißt das Einbinden und Präsentieren von ausgewählten, fremden Inhalten im Web. Jeder kennt das Prinzip aus den Sozialen Medien. Der Nutzer kopiert einen Link zu einer Website in das vorgesehene Feld und automatisch entsteht eine verlinkte Vorschau. Unternehmen müssen nicht immer wieder selbst neuen Content schaffen. Sie teilen oder kuratieren ausgewählte Inhalte und arbeiten dabei auch crossmedial. Ein Beispiel:
Instagram photo by Matthias * Feb 4, 2017 at 8:53am UTC
Kuratier-Tools
Inzwischen gibt es viele Plattformen, deren alleiniger Zweck das Kuratieren und professionelle Präsentieren ist. Sie arbeiten nach unterschiedlichen Konzepten. In ihren Grundleistungen sind diese oft sogar gratis. Hier drei Beispiele:
Technische Beschneiung im deutschen Mittelgebirge (with images) · WSA
The Tweeted Times – personal newspaper generated from your Twitter account
Winterberg user conten feed – Juicer
USG auf der Firmenwebsite
Die Firmenwebsite kann ebenfalls durch UGS eine Bereicherung erfahren. Ausgewählte Postings und Filme können wirkungsvoll einen Blogartikel oder sogar einen Pressebereich untermalen. Einige Content Management System bieten Plugins an, die Einbinden mit einer attraktiven Vorschauansicht ermöglichen. Alternativ lassen sich aus Links auch manuell erstellten Ebend-Codes erzeugen und einbinden. Beispiele aus zwei Portalen:
Zu Fuß durch den Schnee, auf der Suche nach Abenteuern – Wintersportarena – Newsroom Das Web wimmelt nur so von Inhalten, die geradezu darauf warten, eingebunden zu werden. Doch wie lassen sie sich finden? Monitoringtools sind vergleichsweise teuer, liefern aber nicht nur Fundstellen, sondern auch wichtige Analysen. Alternativ hilft eine regelmäßige Suche nach Hashtags und Keywords. Dafür gibt es neben Google einige Tools, die gratis nutzbar sind.
Eigene Aktionen entwickeln
Natürlich lassen sich Kunden und Gäste auch gezielt dazu bewegen, für eine Marke Content zu generieren. Dazu eigenen sich Hastagkampagnen, die das Ziel haben, zu Kommentare, zum Veröffentlichen von Fotos oder Filmen zu motivieren. Der Hashtag selbst ist Multiplikator und Element der Bündelung gleichzeitig. Die Bandbreite möglicher Themen ist fast unbegrenzt: Rezepte, Trainingstipps, Urlaubserfahrungen und vieles mehr sind geeignet.
#mysnowboardwinterberg * Instagram photos and videos
Diese Aktionen können übrigens auch auf Events übertragen werden. Auf Video Walls erscheinen nach diesem Prinzip Postings der Gäste. Damit gestalten die Veranstalter Zuschauerbeteiligung und Unterhaltung gleichzeitig.